Liebe Sonja, lieber Simon, lieber Joscho, lieber Ruben,
seitdem ich hier auf dieser Seite war, ist wieder ein ganzes Jahr vergangen. Ein ganzes Jahr - randgefüllt mit besonderen Tagen, Erlebnissen, Erinnerungen, Alltagssituationen und immer wieder diesen Momenten aus dem Nichts, in denen ich so fest an Familie Lienenlüke denke, dass Euch in Bielefeld die Ohren klingeln müssten.
Mittlerweile bin ich felsenfest davon überzeugt, dass dieser Hosenstein nicht schrumpft mit der Zeit, vielleicht wird nur die Tasche etwas größer, in der er immerzu getragen wird, sie beult aus. Kann doch gar nicht kleiner werden, so ein Stein. Schon eher wieder wachsen in Lebensabschnittsübergängen, könnte ich mir vorstellen.
Eure Gedanken sollten sich in den letzten Monaten darum gedreht haben, auf welche Schule Ruben wechselt. Welches Abschiedsgeschenk seine Klassenlehrerin (oder sein Klassenlehrer?) bekommt, ob er sich in der neuen Schule gut zurecht findet und wie um Himmels Willen man ihn mal für einen ganzen Nachmittag von der Playstation und in regelmäßigen Abständen unter die Dusche bekommen kann.
Wie sehr ich Euch all diese banalen Fragestellungen wünsche, lässt sich nicht in Worte fassen. Weil es auch nach Jahren immer noch kein Patentrezept, keine Anleitung, keine Hilfestellung dafür gibt, das Unfassbare zu formulieren.
Ganz oft denke ich an Dich, Sonja, meine Freundin, die einfach viel zu wenige Momente mit ihrem großen Sohn erleben durfte.
Fühl Dich feste umarmt. Und grüß Deine Jungs von mir, alle drei.
Steffi
